Erich Haenisch

Sinologe

* 27. August 1880 Berlin

† 21. Dezember 1966 Stuttgart-Schönberg

Wirken

Erich Haenisch wurde am 27. Aug. 1880 in Berlin als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Er besuchte ein Gymnasium und die Universität seiner Vaterstadt, wo er Sinologie und Mongolistik studierte. Im Jahre 1904 promovierte er bei Wilhelm Grube.

H. war von 1904-1911 als Deutschlehrer in Mittelchina in einer geschlossenen Großstadt und in einer Bergstadt in rein chinesischer Umgebung tätig. Er nützte die Zeit zu ständiger Lektüre mit chinesischen Gelehrten und Reisen durch das weite Land, die sich bis nach Osttibet, die mongolische Steppe und bis zum Altai erstreckten. "Ich hatte das Glück, noch das letzte Jahrzehnt des chinesischen Mittelalters zu erleben" (E.H.).

Im Jahre 1911, als Sun-Yat-sen die Mandschuherrschaft stürzte, verließ H. mit seiner Familie China.

Von 1912-1920 war H. wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Museum für Völkerkunde in Berlin. 1913 hatte er sich in Berlin als Privatdozent für Sinologie habilitiert. Seine Arbeiten über Sinologie, Mongolistik, Mandschu, chinesische Kolonialgeschichte brachten den freien Forscher dann 1920 auf den ausserordentlichen Lehrstuhl für ostasiatische Kultur- und Sprachenwissenschaft an der Universität Berlin, anschließend in Göttingen. Im Jahre 1925 erhielt H. dann den Lehrstuhl für ostasiatische Philologie in Leipzig. 1932 folgte er einem Ruf als Sinologe nach Berlin. ...